Künstlerhaus-Archiv

Das Archiv des Künstlerhauses dokumentiert die über 150-jährige Geschichte des Vereins sowie des Hauses von der schrittweisen Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute.

Die ältesten erhaltenen Schriftstücke stammen aus dem Jahr 1845. Darin ersuchen die „Künstler Wiens“ um Überlassung von Räumlichkeiten zum Zweck einer Ausstellung anlässlich des Besuchs des russischen Kaisers in Wien. Es ist auch ein Beleg für das im Laufe des 19. Jahrhunderts entstehende Selbstbewusstsein der Kunstschaffenden, das schließlich 1861 in der Gründung der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens seinen institutionalisierten Abschluss fand.

Bereits in den 1870er-Jahren wurde beschlossen, die Bestände des Künstlerhauses, in erster Linie die Ausstellungskataloge, systematisch zu ordnen. Über die nächsten Jahrzehnte wuchs der Aktenbestand immer weiter, konnte aber mangels geeigneter Räumlichkeiten nicht adäquat gelagert bzw. archiviert werden. 1978 wurde das gesamte Archiv des Künstlerhauses ins Wiener Stadt- und Landesarchiv überstellt. Im Jahr 2002 wanderte es mit ins neue Archiv der Stadt Wien im Gasometer, wo es sich seither befindet und die Infrastruktur des Wiener Stadt- und Landesarchivs mitbenutzen kann.

Zu den zentralen Beständen des Archivs zählen: Kataloge, Ausstellungsakten, Einlaufbücher (Verzeichnis der für Ausstellungen eingebrachten Kunstwerke bis 1968), Vereinsprotokolle, Akten zur Baugeschichte des Künstlerhauses, Fest- und Veranstaltungsakten, Personenakten, Plakatsammlung und Plansammlung.

Mit der zentralen Bedeutung der Künstlerhaus Vereinigung vor allem im 19. Jahrhundert als quasi Standesvertreterin aller Wiener Künstler*innen erklärt sich auch der Wert, der im Archiv vorhandenen Unterlagen. Es handelt sich um essenzielle Quellen für die Kunstgeschichtsforschung sowie für die Provenienzforschung.

Seit 1. November 2020 wird das Archiv von Nikolaus Domes geleitet.