Bilder und Forschung von Bernhard Seidel
Bernhard Seidel studierte Zoologie, Botanik und Philosophie und promovierte mit einem Freiland-Ökologie-Thema in Wien. Langjährige Ausbildung für graphische wissenschaftliche Dokumentation bei Maria Mizzaro-Wimmer. Seit den 1980er Jahren Auftritte als Musiker mit Umweltliedern bei Großveranstaltungen. 1985 Spitzenkandidat bei einer bundesweiten Wahl zum Hauptausschuß der österreichischen Hochschülerschaft mit der von ihm gegründeten „Grüne Alternative Liste, GRAL“, einer „wirklich“ ökologischen Gruppierung, mit der er sich im Camp-Stil präsentierte. Gitarrist und Sänger der Musikgruppe „Die Söhne“. Nach 1984 zahlreiche Einzelauftritte als Singer-Songwriter und Wissenschaftler bei internationalen Kongressen.
Nichtkommerzielle Präsentationen von Kunstwerken meist im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Veranstaltungen z. B. bei einem Hauptvortrag zur internationalen Soziologentagung „Science, Research and Popular Culture“ 2015, in Klagenfurt. Die letzten Einzelausstellungen waren 2018 in der Eisenberger Fabrik in Gmünd und 2019 beim Zukunftstribunal im Palais Auersperg in Wien.
Aber es ist nicht richtig, dass Naturmaterialien verwendet wurden. Bernhard SEIDEL weist explizit darauf hin, auch wenn das niemand in Abrede stellen würde. Eigene Befunde aus langjährigen Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass es sich um Un-Naturmaterialien mit Zusätzen handeln muss. Materialien also, die unter natürlichen Umständen nicht auf diese Art und Weise zustande gekommen wären. Auch das Format wird den Fakten nicht gerecht. Denn die ungerahmten Maße xy-cm mal yx-cm sind angesichts der Quantität des abgelagerten Materials und der Unsummen an Schädigungen nur äußerster Minimalismus.
In diesem Spannungsfeld entstehen Werke aus Kreativität mehrmals quadriert mit aktivistischer Leidenschaft. Das angestrebte monumental Performative der Bilder verweist auf den für die Gesellschaft relevanten Wert von gelösten Fragestellungen. Gleichzeitig gilt es ästhetisch ansprechend zu bleiben und den Bogen der biologisch hygienischen Aspekte nicht zu überspannen. Denn da draußen liegt der Tod in diesem sedimentierten Dreck der Donau. Sogar die Sonne ist kalt und man kann das sehen. Hier getraut sich die Kunst für die Wissenschaft vehement aufzutreten, und was für die einen schön sein mag, wirkt für die anderen schockierend. Dadurch gelangen beide aber ein Stück weiter und es ist damit bisweilen ein wenig gedient.
www.stechmuecken.at
11.9.2019, 18:00
Veranstaltung, Künstlerhaus 1050