Wie lässt sich ein spezifischer Sound in ein visuelles (Lauf-)Bild übersetzen? Diese Frage ist zentral in Tina Franks langjähriger gestalterischer Arbeitspraxis, die Kunst und Design in ihren verschiedensten Tätigkeitsfeldern von Beginn an zusammen denkt. Seit Mitte der 1990er- Jahre zählt Frank hierzulande zu den federführenden Protagonist:innen einer synästhetischen Formensprache und VJ-Kultur, die stark mit dem Label Mego verknüpft ist.
Mego, von Strategien der pulsierenden Techno- und Rave-Szene inspiriert, wurde 1995 gegründet, der Fokus auf experimentelle elektronische Musik gelegt: Pita, Fennesz, Hecker oder General Magic sind nur ein paar der auf dem Label vertretenen Musiker, die auch mit Tina Frank kollaborier(t)en und den Sound in einem Wechselspiel zu ihrer Bildarbeit beisteuern.
Für die Ausstellung in der Factory werden – neben einem 30-minütigen Filmprogramm – rund 28 von Tina Frank gestalteten Plattencover als Flachware an einer Wand präsentiert. Dazu gesellen sich eine kleine Auswahl an Bildern aus Email und Riso-Prints von Frank, die an der Kunstuniversität Linz die Abteilung Visuelle Kommunikation am Institut für Medien leitet. Didi Kern übernimmt die Rolle des DJs und kreiert ein Live-Sound-Set, das sich aus der Musik der an der Wand präsentierten LPs speist. Zu erwarten an diesem Abend ist ein Wahrnehmungsspiel mit wackelnden Ohren und sich weitenden Augen. Be friendly & bring your friends. (Dietmar Schwärzler)
PROGRAMM
DATNA ÉCLAT | Tina Frank | Sound: General Magic | 2025 | 4 min
Monobloc | Tina Frank | Sound: General Magic | 2024 | 4 min
Schlimmige Kreise – Input : Reason | Tina Frank | Sound: General Music | 2023 | 5 min
Frozen Jumper | Tina Frank | Sound: Pita | 2020 | 7 min
Vergence | Florian Hecker, Tina Frank | 2010 | 7 min
chronomops | Tina Frank | Sound: General Magic | 2005 | 2 min
iii | Tina Frank | Sound: Pita | 1996 | 1 min
aus | skot (Tina Frank, Matthias Gmachl) | Sound: Fennesz | 1998 | 4 min
DJ-Set: Didi Kern (15 Min)
Moderation: Dietmar Schwärzler
Tina Frank ist Designerin und Künstlerin, die im experimentellen Bereich der Visualisierung von Musik arbeitet. Als Professorin an der Kunstuniversität Linz leitet sie die Abteilung Visuelle Kommunikation am Institut für Medien. In ihrem Forschungsschwerpunkt beschäftigt sie sich mit visueller Kultur, digitalen Publikationen und synästhetischen Experimenten. Ihre Videos und Live-Auftritte mit Musikern werden weltweit auf Musik-, Film- und Multimedia-Festivals gezeigt. 2006 erhielt sie den Diagonale Preis für Innovatives Kino. Franks Visualisierungen zeichnen sich durch eine abstrakte Formensprache und eine intensive Farbigkeit aus, die spielerisch die Grenzen der Wahrnehmung auslotet.
Zur Veranstaltung auf der Webseite von sixpackfilm
Laufbilder werden gegenwärtig auf vielen unterschiedlichen Displays präsentiert und tauchen als eigenständiges Werk, aber auch als Teil einer Installation in diversen Ausstellungskontexten auf. TALKING SCREEN will der Frage nach den vielfältigen Präsentationsformen von Filmen im Ausstellungskontext, aber auch den medienübergreifenden Interferenzen zu anderen künstlerischen Praktiken nachgehen. Die mit den Gästen gemeinsam konzipierten Präsentationsformate sind bewusst offen gehalten und sollen facettenreiche Spielarten der (performativen) Selbstpräsentation genauso beinhalten, wie einen kritischen Diskurs über filmische Formate & Formen ermöglichen. Als jeweiliges Setting ist an eine Kombination von Filmbeispielen, Gespräch und Mini-Schauen für einen Tag gedacht. (Dietmar Schwärzler)
Eine Kooperation zwischen Künstlerhaus Wien und sixpackfilm