In seinen Videoinstallationen beschäftigt sich Bernd Oppl mit medialen Abbildungen des Phänomens Raum. In „Delay Room“ transferiert der Künstler zunächst filmische Szenen in ein bewegliches Miniaturmodell, um dieser Vorlage schließlich eine Videokamera zu implementieren und das daraus resultierende Bildmaterial in Echtzeit wiederzugeben. Der leere Raum ist dabei nicht nur Kulisse, sondern Hauptdarsteller, der in einem choreographierten und endlos fortdauernden Bewegungsablauf verharrt.
Die Grenzen des Raums – und damit der Raum selbst – scheinen sich aufzulösen und irritieren die Wahrnehmung der BetrachterInnen, die den Ursprung der Bewegung nicht mehr verorten können. Der Künstler erzeugt Situationen, in denen das bewegte Bild als architektonische Kunst begriffen und wahrgenommen wird. Der Raum wird zur Handlung und schließlich zur potenziellen Grundlage für Erzählungen. (Franz Thalmair)
Die Arbeit „Delay Room" besteht aus einem Modell eines leeren mehreckigen Raumes und aus einer Videoprojektion, welche diesen abbildet. Das Modell ist die Kulisse für den gezeigten Videoloop, welcher in Echtzeit produziert und direkt auf eine Videoleinwand übertragen wird. Der projizierte Film zeigt eine Kamerafahrt durch diesen leeren Raum, bestehend aus kahlen Wänden und Türöffnungen, welche in andere Räume führen. Die Kamera kreist durch diese Architektur und die Abbildung der Kamera lässt diesen Raum immer labyrinthhafter und verschachtelter erscheinen. Die Bewegung und der Raum scheinen ins Unendliche zu rotieren und es ist nicht mehr klar, wo die Bewegung stattfindet und wie wir das Projizierte wahrnehmen.
Kuratorin: Ursual Maria Probst
www.berndoppl.net
8.12.2011 - 8.1.2012
Ausstellung, Videogalerie
Bernd Oppl
Delay Room
© Bernd Oppl - Bernd Oppl, Delay Room, 2011