In einem fensterlosen Raum temporäre HÖRFENSTER zu installieren, ist naheliegend als Ausgangspunkt für dieses Projekt. Die Fenster in beide Richtungen zu öffnen, das Hören und das Gehörtwerden zu verbinden, wurde hier zum zweiten Ausgangspunkt.
Aus diesem Grundgedanken entstanden einzelne HÖRFENSTER, die zwischen Hörbildern, Kurzhörspielen, Soundwalks und Klangbeobachtungen wechseln (Lautsprecher); dazwischen thematisch fokussierte musikalische und textliche Interventionen (live), verbunden durch leise, akustisch fragile Passagen. Optisch werden unterschiedliche „Fenster“ in den Raum gefügt: an den Wänden Textilarbeiten, einmal Partitur, einmal Gedicht, und eine Serie von Zeichnungen mit Naturfarben, die weitere Zugänge zum Hören eröffnen. Diese Arbeiten folgen im Format den Dimensionen der Wände der Factory. Im Raum einzelne Fensterobjekte.
In der eröffnenden Leseperformance mit dem Titel MUSS? fragen die Texte, ob das alles so sein muss: das, was wir täglich hören, und das, was der Zusammensetzung dieser Hörereignisse zugrunde liegt, eben das, was unsere Leben bestimmt. Die beteiligten Autorinnen und Autoren antworten darauf aus unterschiedlichen Positionen des Hörens und Gehörtwerdens. Die Eröffnung wird in Szene gesetzt als Schattenprojektion, in der die Sprecherinnen und Sprecher in Dialog treten mit dem Perkussionisten und der Tänzerin.
HÖRFENSTER eröffnet unterschiedliche Hörperspektiven und verwandelt die Factory temporär in einen Hörraum.
Von Bruno Pisek unter Beteiligung von Denisa Angheluţă (Text, Zeichnungen) und Mitwirkung von Armin Baumgartner, David Bröderbauer, Letzte Generation (Texte), Bernhard Weiss (Perkussion) Michelle Bergé (Tanz)
13.3.2024
Ausstellung, Künstlerhaus, Factory