24.11. - 3.12.2023
Ausstellung, Künstlerhaus, Factory

BODO HELL: KUNSTSCHRIFT

Dedikationen. Literarisch-künstlerisches Vice-versa

Kuratiert von Melanie Brandstetter und Günther Oberhollenzer

Der experimentelle Schriftsteller, Essayist, Fotograf und Alpenhirt Bodo Hell blickt in der Ausstellung KUNSTSCHRIFT auf sein langjähriges literarisches Schaffen zurück und zelebriert in der Künstlerhaus Factory sein vielfältiges Œuvre.
Ausgehend von der gleichnamigen Publikation "Kunstschrift. Verni-Midi-Finissagen...", einer Sammlung von Essays zur bildenden Kunst, präsentiert die Schau Auszüge dieser persönlichen Reflexionen Hells zu einer Vielzahl künstlerischer Positionen und zeigt eine von ihm selbst zusammengetragene Auswahl dieser Werke – allesamt Arbeiten von österreichischen Kunstschaffenden aus dem Kolleg*innen- und Freundeskreis des Künstlers. Changierend zwischen detaillierter Bildbeschreibung, experimenteller Prosa und anekdotischer Erzählung geben die Texte einen vielfältigen Einblick in das außergewöhnliche Schaffen des virtuosen Wortkünstlers; zugleich ermöglicht das Ausstellungssetting eine physische Begegnung mit Werken der bildenden Kunst, die ihm jahrelang als Inspirationsquellen dienten.

KUNSTSCHRIFT ist eine gattungsübergreifende Schau, die durch die erzählerische Verknüpfung verborgene Zusammenhänge der unterschiedlichen Arbeiten offenbart. Der im Verlag Bibliothek der Provinz erschiene Textband mit 99 Positionen von Abramović bis Zumthor liegt in der Ausstellung auf und erweitert das Ausstellungsnarrativ. Die Interaktion von Text und Bild steht in KUNSTSCHRIFT im Vordergrund. Ist die Schrift im bildzentrierten Setting eines Ausstellungsraumes meist nur ein peripheres deskriptives Mittel, so begegnen sich hier Text und Bild auf Augenhöhe, ergänzen sich kongenial und treten in einen Dialog. Durch die Verbindung von Sprache und Visualität entsteht eine vielschichtige künstlerische Erfahrung.
(Melanie Brandstetter)
 

Bodo Hell mit Arbeiten von
Franz Josef Altenburg, Peter Assmann, Irini Athanassakis, Konrad Balder Schäuffelen, Fritz Bergler, Gerhard Brandl, Katharina Bräuer, Gerald Brettschuh, Götz Bury, Renald Deppe, Inge Dick, Hannah Feigl, Silvia Grossmann, Heinrich Heuer, Johannes Heuer, Hil de Gard, Siegfried Höllrigl, Joachim Jung, Robert Kabas, Angelika Kaufmann, Luise Kloos, K.U.SCH., Margit Krammer, Renate Krammer, Karin Mack, Friederike Mayröcker, Bady Minck, Josef Adam Moser, Franz Stanislaus Mrkvicka, Gunther Naynar, Knut Neumayer, Franz Part, Anton Petz, Margot Pilz, Peter Pohl, Christoph Rütimann, Kurt Ryslavy, Irmgard Schaumberger, Meina Schellander, Reiner Schiestl, Ingrid Schreyer, Raja Schwahn-Reichmann, Ernst Skrička, Christian Steinbacher, Kurt Straznicky, Ingeborg Strobl, Helmut Swoboda, Johann Julian Taupe, Norbert Trummer, Christine Ulm, Linde Waber, Josef Wais, Ewald Walser, Nives Widauer, Herbert J. Wimmer, Helene Winzberger, Günter Wolfsberger, Linda Wolfsgruber, u. a.

 

BIOGRAFIE

Bodo Hell wurde 1943 in Salzburg geboren. Er studierte am Salzburger Mozarteum Orgel, an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien Film und Fernsehen sowie an der Universität Wien Philosophie, Germanistik und Geschichte.

Seit den 1970er-Jahren widmet sich Bodo Hell einer der Faktizität verpflichteten intertextuell-experimentellen Prosa, der visuellen Poesie und der Schrift im öffentlichen Raum. Zudem realisierte er Theater-, Radio- und Filmprojekte. Seine Textmontagen verbinden dialektische Sprachelemente mit wissenschaftlicher Sprache und schöpfen neuartige poetische Wort-, Schrift- und Zeichengefüge. Mit seinem langjährigen literarischen Schaffen leistet Bodo Hell einen wesentlichen Beitrag zur avantgardistischen Literatur in Österreich. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa dem Österreichischen Kunstpreis (2023), dem Heimrad-Bäcker-Preis (2017), dem Telekom-Preis Klagenfurt (2006), dem Preis der Stadt Wien (1999), dem Berliner Literaturpreis (1998) und dem Erich Fried Preis (1991). Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Bodo Hell auch der Almwirtschaft verpflichtet; im Sommer lebt er als Senner auf der Grafenbergalm im steirischen Dachsteingebirge, wo er Rinder, Ziegen und Pferde betreut.

Bodo Hell lebt und arbeitet in Wien und am steirischen Dachstein.

www.bodohell.at

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