Sisyphos wälzt den Stein unermüdlich nach oben und die Schwerkraft lässt ihn wieder nach unten rollen. Die „Sisyphosarbeit“ hat als Begriff für eine sinnlose Mühe Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden: Der Ausdruck bezeichnet eine durch wiederkehrende Muster geprägte Arbeit, die trotz großer Anstrengung so gut wie nicht erledigt werden kann. Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Thema vielfach künstlerisch und literarisch aufgegriffen und verarbeitet. In der Antike standen die Strafe und das damit verbundene Leid im Vordergrund – als anschauliches Beispiel für die Folgen, wenn man gegen den Willen der Götter verstößt. Im 20. Jahrhundert erlebte der Mythos des Sisyphos eine Neuinterpretation durch den Schriftsteller und Philosophen Albert Camus.
Die mitwirkenden Künstler*innen beziehen sich inhaltlich und formal auf diesen Mythos. Sie greifen in ihren Arbeiten philosophische, metaphysische und spirituelle Betrachtungen auf und reagieren auch aufeinander. Das Ergebnis ist ein breites Spektrum von künstlerischen Zugängen, die sich in den Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und installativen Werken offenbaren.
In der Factory der Künstlerhaus Vereinigung wird die Sisyphosarbeit zu einem transformativ-schöpferischen Akt. Kein Fels ist zu schwer, kein Berg zu hoch, und die Künstler*innen stellen sich jedes Mal aufs Neue der Angst vor dem ins Tal donnernden, möglicherweise vernichtenden Stein. (Nora Leitgeb)
Künstler*innen:
espresso & mud (Nina Polaschegg & Bruno Strobl), Gerhard Fresacher.
JALS (Angelique Spanoudis & Jan Lauth), ROMAnatol (Romana Egartner & Niclas Anatol), Céline Struger, Wolf Walke Walkensteiner
Dieses Projekt wird von Land Kärnten Kultur, Stadt Klagenfurt und Bildrecht gefördert.