Der Künstler Christian Eisenberger nützt den öffentlichen Raum, um in diesem künstlerische Spuren zu hinterlassen, die als ephemere Gesten Objekthaftigkeit und Körperlichkeit und deren Performativität miteinander verknüpfen. Seien es Versatzstücke des Alltags oder die Person des Künstlers selbst, der mit seinem eigenen Körper arbeitet und die objekthaften Residuen dieser performativen Momenteals Kunstobjekte und mittlerweile von Sammlerlnnen begehrte Ware zurücklässt.
Der Kult, der um die Person Christian Eisenberger als im öffentlichen Raum jahrelang anonymm agierender Interventionist gemacht wurde, führte schließlich zur namentlichen Personifizierung des Künstlers, dessen Arbeiten ebenso Eingang in den Galerienkontext finden, obwohl die künstlerische Praxis nach wie vor auf Momente des öffentlichen Raums ausgerichtet ist. (…) Jahrelang spezialisierte sich der Künstler auf Pappfiguren, die Personen aus Politik, Geschichte und Alltag in minimalistischer Schwarz-weiß Konturierung zeigen und in Guerillataktik weltweit in unterschiedlichen Orten aufgestellt werden, oftmals auch in einem Kunstumfeld wie etwa der Frieze Art Fair oder der Venedig Biennale. (...) Die ,,sassiness" oder Frechheit, mit der der Künstler an die Dinge herangeht, birgt jenes aktionistische Potenzial in sich, das als Kennzeichen von Eisenbergers Arbeitsansatz gilt. Akribisch in der Produktion und aktionistisch in der Umsetzung könnte als Dialektik für die zwei von Eisenberger verfolgten Arbeitsmethoden gelten. (…) (Aus: Walter Seidl: Guerillataktik und ephemerer Kunstcharakter - Zu den Arbeiten von Christían Eisenberger)