Die in der Ausstellung AUTOARCHIVE RELOADED versammelten Arbeiten aktivieren private Archive auf vielschichtige Weise. Sie werden geöffnet, erweitert, manipuliert und sichtbar gemacht – also in künstlerische Arbeiten übersetzt. Die gängige Definition des Archivs als Ort des Bewahrens von Dokumenten und Wissen verschiebt sich hier hin zu einem Verständnis des Archivs als dynamischem, produzierendem Gefüge, das ein Einschleusen und Einschmuggeln von alternativem Wissen fördert und fordert.
Die Künstlerinnen Om Bori, Veronika Burger und Christina Werner dekonstruieren Archive, setzen sie neu zusammen, machen mögliche Leerstellen produktiv. Durch diesen Prozess wandelt sich das Archiv vom passiven Wissensspeicher zum aktiven Produktionswerkzeug, zu einer unabgeschlossenen, sich ständig erweiternden Struktur, die nicht zwischen Dokumentation und Fiktion unterscheidet. Das Archiv selbst erhält eine Körperlichkeit, die produziert und reproduziert, erinnert und vermittelt, übersetzt und dokumentiert – performt. (Georgia Holz, 2021)
Künstlerinnen:
Veronika Burger, Om Bori, Christina Werner
Mit Textbeiträgen von Georgia Holz
Das Begleitprogramm findet in Kooperation mit Saloon Wien und der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs statt.