23.7. - 22.8.2010
Ausstellung, Passagegalerie
In Passing 12
Luisa Kasalicky, Gregor Eldarb
Gregor Eldarb und Luisa Kasalicky setzen sich in der Ausstellung "Miscellanea" mit den begleitenden Erscheinungsformen der spezifischen Architektur der k/haus Passagegalerie auseinander: Ausgangspunkt sind Beobachtungen diverser raumbezogener Phänomene, wie die spezielle Situation des Raumes an der Schnittstelle zwischen öffentlichem urbanen Raum und Kunstinstitution.
In der Installation von Gregor Eldarb geht es um den Lichteinfall durch das Glas, die Spiegelungen des urbanen Umfelds oder die Transparenz des einbetoniert wirkenden Pavillons. Gregor Eldarb gestaltet seine raumgreifende Installation aus Glasplatten die er in den längsgezogenen Raum der Passagen schräg einspannt. Gleichzeitig gegen die Wand projiziert wird der Ablauf von Einzelbildern, die Glasreflexionen zu unterschiedlichen Tageszeiten als Sequenzen zeigen.
Gregor Eldarb entwickelt seine Arbeiten aus einer zeichnerischen Praxis, den architektonischen Raum verwendet er als eine Form des Schreibens, dabei entstehen Konstruktionen, die sich aus Gedankengängen ableiten. In einem seiner selbst verfassten Texte erwähnt Gregor Eldarb das Buch „Das Leben ist eine Gebrauchsanweisung“ von Georges Perec als Inspirationsquelle. Gesten des Überschreitens und Auswischens ziehen sich ebenso durch sein Werk, wie kritische und teils ironische Überlegungen zu Ikonen der Kunstgeschichte.
Während Luisa Kasalicky mit einer ornamentalen Wandarbeit auf die einfache Pavillon-Architektur reagiert, setzt Gregor Eldarb Glaselemente, Texte und Grafiken ein, um die Spezifika des Raums über narrative Assoziationen zu reflektieren. Luisa Kasalicky behandelt in ihrem Wandprojekt, das die Bedingungen vor Ort mitreflektiert, konkrete Fragestellungen, die den Relevanzanspruch der Malerei als Reflexionsmedium visueller Kulturen und der Kunstgeschichte hervorheben. In der k/haus Passagegalerie eingesetzte Materialien wie Beton oder Steinplatten werden von Luisa Kasalicky mitberücksichtigt, wenn sie entlang der Wand eine flächendeckende Bahn mit Dachpappe spannt. Ornamente in der Struktur verweisen auf die Löcher von Kanaldeckeln und Durchlüftungsabdeckungen – Relikte aus dem öffentlichen Raum, die immer mehr aus dem Blickfeld verschwinden.
Mit seinem Text „Malerei und die Aufgabe des Trauerns“ setzte der Kunsthistoriker Yves-Alain Bois einen Akzent dahin, dass auch die MalereiWiderstand gegen die Reduzierung der Kunst zum Warenfetisch zu leisten hat. In der Malerei von Luisa Kasalicky lebt dieses Potential aus dem Einsatz komplexer Material- und Raumsysteme. An die Außenfläche entlang des an die Passage anschließenden Durchganges wurden von Gregor Eldarb Texte affichiert, die sich auf gefundene Textpassagen in Magazinen beziehen.
Kuratorin
Ursula Maria Probst
www.kasalicky.com
www.gregoreldarb.com